Literarische Übersetzung spielt eine wichtige Rolle in deutsch-persischer Komparatistik und beide Literaturen sind stark davon betroffen. Verschiedene Übersetzungen der Omar Khayyam-Vierzeiler geben uns den Anlass zu einer speziellen Forschung. In dieser Abhandlung stellen wir drei deutsche Übersetzungen dem Origialtext von Omar Khayyam gegenüber und vergleichen sie miteinander. Es wird auf die Frage eingegangen, inwieweit eine literarische Übersetzung imstande ist, alle Dimensionen der Vorlage zu reflektieren und ob es überhaupt möglich ist, literarische Meisterwerke problemlos zu übertragen. Unter dem einheitlichen Thema „Schicksal bei Omar Khayyam und Goethe“ versuchen wir auch die Bewältigung des Themas und Darlegung der Schicksalhaftigkeit in den beiden Literaturen und Kulturen zu kommentieren. Inwieweit man Gemeinsamkeiten und Parallelgedanken bei den beiden Nationen finden kann, wird im Laufe dieser Abhandlung ersichtlich. Literarische Übersetzung sichert dabei ihren Platz als ein enorm bedeutender Faktor der bilateralen Gespräche und des Literatur- und Kulturaustausches schlechthin, was sich jahrhunderte lang bewähren konnte. Es wird weiterhin auf die moderne Bedeutung der „Fatalität“ im Zeitalter der Technologie hingewiesen und anhand konkreter Beispiele aus den beiden Literaturkreisen erläutert.